Rückfall in alte Zeiten
Luftverpestung geht weiter
BADIA
Das Wort der Behörde hat nicht lange vorgehalten: Erneut entweicht giftiger Qualm den Kaminen des Viel-Schornstein-Hauses in der Straße Runcac. Die Luftverpestung geht also weiter.
Das Brennmaterial wurde zwar gewechselt, aber die chemischen Substanzen, mit denen die Transportbehälter zum Frischhalten von Obst und Gemüse getränkt sind, entwickeln beim Verbrennen stark toxische Verbindungen - unter anderem das gefürchtete Gift Dioxin. Die Gefährdung der Umwelt nimmt kein Ende.
Das ganze mutet an wie eine Verhöhnung der Behörde.
Was nun Herr Dr. Dorigo in Pedratsches?
Was nun Herr Dr. Lantschner in Bozen?
Wollen Sie sich weiterhin von den Unverbesserlichen an der Nase herumführen lassen? Soll dieses Beispiel vielleicht Schule machen? Tun Sie Ihre Pflicht und schieben Sie diesem gesetzwidrigen Verhalten einen endgültigen Riegel vor. Bürger von Pedratsches und Urlauber werden es Ihnen danken.
Die Vorgeschichte (Teil II):
Und sie bewegt sich doch
Behörde gegen Umweltsünder
BADIA
Lange hat es gedauert, bis die Umweltbehörde in Bozen reagierte und sich bewegte, und zwar in Richtung Badia/Pedratsches, um dort Umweltsündern das Handwerk zu legen. In einer konzertierten Aktion von Bozener Beamten und Carabinieri aus Badia wurde den Unverbesserlichen Einhalt geboten. Eine seit langem angeprangerte und dem Bürgermeister in Pedratsches immer wieder gemeldete illegale Müllverbrennung wurde gestoppt - zum Wohle der Region. So in etwa ist die Geschichte abgelaufen oder hätte ablaufen können.
Nach dieser Aktion werden in dem bewussten Viel-Schornstein-Haus in der Straße Runcac offensichtlich nicht mehr die Verpackungsmaterialien wie farbige Obstkartons und Getränke-Verbundkartons verbrannt, so dass es nicht mehr zu Emissionen stark toxischer Verbindungen wie beispielsweise Dioxinen kommt. Die Luftverpestung scheint vorbei zu sein. Eine von mehreren Urlaubern erwogene Sammelklage, um vor Gericht Schadensersatzansprüche geltend zu machen, sollte unter diesen Umständen nicht weiter betrieben werden.
Es bleibt zu hoffen, dass es keinen erneuten Rückfall geben wird. Der Argwohn bleibt jedoch: Denn wo das Unrechtsbewusstsein fehlt, ist ein weiterer Sündenfall nicht auszuschließen.
In jedem Falle bleiben die Beobachter am Ball.
(© HKL )
Die Vorgeschichte (Teil I):
Es stinkt zum Himmel
Giftiger Rauch über Pedratsches
Behörden reagieren nicht - Gäste verlassen den Ort
BADIA
Seit Jahren ist es in Pedratsches ein Ärgernis - mehr noch: ein Skandal. Da werden in einem Ort, der für das Umweltbewusstsein wirbt und auch durch aktive Maßnahmen auf sich aufmerksam macht, für den Hausbrand verbotene Materialien verfeuert; und dabei werden höchst giftige Substanzen wie Dioxin erzeugt und in die Umwelt emittiert. Mehrfach wurden schon Beschwerden bei der Gemeindeverwaltung vorgebracht, die diesen Tatbestand - so Bürgermeister Dr. Ugo Dorigo - auch pflichtgemäß an die zuständige Behörde bei der Südtiroler Landesregierung weitergeleitet hat. Aber die Landesagentur für Umwelt und Arbeitsschutz in Bozen reagiert offensichtlich nicht.
Die Luftverpestung hat schon zahlreiche italienische, österreichische und deutsche Pensionsgäste empört. Nachts bei offenem Fenster zu schlafen, ist an manchen Tagen - insbesondere bei einer Inversions-Wetterlage - unmöglich. Beißender Qualm lässt das nicht zu. Die bunten Farben des Kaminrauchs haben allerdings auch tagsüber zu bestimmten Zeiten ihre Reize, besser gesagt: Reizungen. Manchmal entwickeln sich regelrechte Qualm-Orgien, denen seit geraumer Zeit auch ein Nachbar unterhalb des Viel-Schornstein-Hauses nacheifert.
Da ist es nur zu verständlich, dass einige Urlaubsgäste diese Region in Pedratsches an der Straße Runcac verließen und andere diesen Bereich für ihre schönsten Tage des Jahres nicht wieder wählen werden. Mehrere Urlauber erwägen, eine Dienstaufsichtsbeschwerde einzureichen und mit einer Sammelklage vor Gericht Schadensersatzansprüche geltend zu machen und somit der Umweltverpestung Einhalt zu gebieten.
Denn so kann es nicht weitergehen in dem Haus der vielen Schornsteine mit neun (9) Kaminzügen: Da werden Hölzer von lackierten Gartenmöbeln und Baumaterialien, Verpackungsmaterial wie farbige Obstkartons und vor allem massenweise Getränke-Verbundkartons verbrannt - Materialien, die nach Aussagen von Fachleuten beim Verbrennen das gefürchtete Gift Dioxin freisetzen.
Nach eigenen Recherchen sind die Brennmaterial-Lieferanten in Kolfuschg und Pedratsches ansässig (Namen der Hotels sind bekannt). Diesen und anderen Lieferanten muss die Frage gestellt werden: Ist das die umweltfreundliche Entsorgung? Eine preiswerte ist sie allemal.
Es ist unvorstellbar, dass diese Situation so bleibt: In den umliegenden Gärten wird Obst und Gemüse angebaut, und der Boden und die Pflanzen werden verseucht. In den benachbarten Häusern werden die Menschen nicht nur belästigt, sondern auch gesundheitlich geschädigt. Und das Pikante daran ist: In dem Viel-Schornstein-Haus wohnen Menschen aus drei Generationen. Und sie schädigen sich selbst - besonders den jüngsten Nachwuchs.
Bleibt noch die Frage nach dem Kamin-Kehrer. Sie muss durch weitere Recherchen beantwortet werden. In diesem Zusammenhang weitet sich der Fragenkatalog aus: Hat der Kamin-Kehrer Kenntnis von den Zuständen? Wenn ja, welche Maßnahmen hat er bisher ergriffen? Oder findet er immer nur rechtzeitig präparierte Kamin-Züge vor?
(© HKL )
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